Aufzucht der Landgänger der Surinam-Agakröten
Verfasst: Dienstag 7. Februar 2012, 22:50
Hier quasi Teil II der Aufzucht von Surinam-Agas:
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Aufzucht – vom Landgänger zur Jungkröte
1) Vorbemerkung
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, den Kaulquappen in den verschiedenen Becken unterschiedliche Temperaturen anzubieten, in meinem Fall 23°C, 25°C, 27°C, 29°C und 31°C. Dadurch gingen nicht alle Quappen annähernd gleichzeitig an Land, sondern ich erhielt vom 14. Tag (gerechnet vom Zeitpunkt des Ablaichens) an alle paar Tage wieder einen Schwung Landgänger. Dies erleichterte die Aufzucht wesentlich, da ich so nicht allen Kröten gleichzeitig dasselbe Futter anbieten musste, sodass sich die verschiedenen laufenden Futtertierzuchten immer wieder von den Entnahmen erholen konnten.
2) Behälter und Einrichtung
Für die Landgänger verwendete ich dieselben Kunststoffboxen wie für die Quappen, nur dass ich hier die Öffnung mit einer Nylonstrumpfhose zunächst futtertierdicht verschloß und den Deckel dann so auflegte, dass ein Spalt offen blieb, der etwa 10% der Grundfläche der Box entspracht. Da bei mir der gesamte Raum entsprechend klimatisiert ist (tags 25-28°C, nachts 23-24°C), benötigen solche Behälter bei mir keine zusätzliche Heizung.
Selbstverständlich wurde in die Boxen für die Landgänger dann kein Wasser eingefüllt, sondern ich richtete sie mit einer 2-4cm dicken Schicht feuchtem Moos, über das ich trockenes Buchen- und Eichenlaub legte, entsprechend krötengerecht ein. Diese Einrichtung stellte sicher, dass die Tiere zwischen feuchten (auf und in dem Moos) sowie trockenen (zwischen und auf dem Laub) Aufenthaltsplätzen wählen konnten. Ein Badegefäß war anfangs nicht notwendig, da täglich gesprüht wurde, ja es hätte sogar die Gefahr des Ertrinkens in sich geborgen, sodass ich es erst bei Tieren ab ca. 1,5cm Körperlänge einbrachte.
Es hat sich bei mir sehr bewährt, das verwendete Moos und Laub selbst zu sammeln, anstatt auf relativ sterile Zoohandelsprodukte zurückzugreifen, da frisch gesammeltes Moos und Laub von einer Unzahl an Destruenten bewohnt wird, die dabei helfen, die Becken sauber zu halten und eine für die Amphibien insgesamt zuträgliche Umwelt zu schaffen. Das Risiko, sich damit einmal Parasiten einzuschleppen, schätze ich dagegen als extrem gering ein.
3) Pflege
Wie schon bei den Kaulquappen, lief auch die Pflege der Landgänger/Jungkröten im wesentlichen auf drei Punkte hinaus:
I) beobachten und kontrollieren
II) füttern
III) Behälter sauber halten
Zum Beobachten und Kontrollieren gehörte neben dem Überwachen des Allgemeinzustandes der Tiere auch die tägliche Neueinschätzung der adäquaten Futtertiergröße. Das war notwendig, da die Tiere einmal sehr unterschiedlich groß an Land gingen (Spannbreite von ca. 5mm bis ca. 10mm), zum anderen auch erstaunlich schnell wuchsen. Nach und nach mussten deshalb unterschiedliche Futtertierarten angeboten werden, angefangen von tropischen Springschwänzen über Weizenblattläuse, Micro-Heimchen/Erbsenblattläusen, kleinen und großen Drosophilas bis hin zu kleinen Heimchen und Buffalo-Würmern.
Hier eine Liste der von mir bei der Aufzucht der Jungkröten erfolgreich eingesetzten Futtertiere:
Trop. Springschwänze // für Kröten ab ca. 5mm // Jungtiere sehr klein, Zucht einfach
Weizenblattläuse // für Kröten ab ca. 5mm // Bewegen sich langsam. Zucht etwas anspruchsvoller, aber sehr ergiebig. Tägliche Ernte möglich.
Heimchen „micro“ // für Kröten ab ca. 6-7mm // Gemeint sind Schlüpflinge, diese sind im Handel kaum erhältlich, da schlecht lagerbar, deshalb werden leider oft größere Tiere als „Micros“ verkauft. Lösung: selber züchten! Sehr nahrhaft, macht sich im Wachstum sofort bemerkbar.
Kurzflügelgrillen „micro“ // für Kröten ab ca. 6-7mm // Manchmal statt Micro-Heimchen in der Packung, da besser lagerbar, trotzdem werden oft größere Tiere als „Micros“ verkauft. Achtung, extrem flüchtig!
Erbsenblattläuse // für Kröten ab ca. 6-10mm // Bewegen sich langsam. Zucht einfacher als bei Weizenblattläusen, ebenfalls relativ ergiebig. Ernte alle 2-3 Tage.
Drosophila melanogaster („klein“) // für Kröten ab ca. 7-8mm // Leichte Zucht, aber auch ergiebige Ansätze im Handel. Nährwert fraglich. Gut als Vektor für Vitamin- und Mineralstoffgemische.
Drosophila hydei („groß“) // für Kröten ab 8mm // Leichte Zucht, aber auch ergiebige Ansätze im Handel. Nährwert fraglich. Gut als Vektor für Vitamin- und Mineralstoffgemische.
Weiße Asseln // für Kröten ab ca. 10-12mm // Von Natur aus sehr kalkreich, da Krebstiere. Langsame Zucht. Gut als „Stand-by-Futter“
Buffalowürmer „micro“ oder normal // für Kröten ab ca. 6mm bzw. 18mm // Als „Micros“ leider selten im Handel, deshalb besser selber züchten. Sehr gute Akzeptanz, da langsam und länglich. In der normalen Größe in Schalen anbieten.
Heimchen „klein“ // für Kröten ab ca. 15mm // Sehr nahrhaft.
Wichtig dabei ist, dass man sich frühzeitig Gedanken über die spätere Versorgung der Jungkröten macht und die notwendigen Futtertierkulturen entsprechend rechtzeitig startet. Der allerspäteste Zeitpunkt hierfür dürfte dann gegeben sein, sobald abzusehen ist, dass der Laich sich entwickelt.
Natürlich kann man seine Jungkröten auch rein mit gekauften Futtertieren versorgen, v.a. im Internet bieten hierfür mittlerweile eine Reihe von Firmen relativ günstig eine Vielzahl unterschiedlicher Futtertiere an. Allerdings legt man seinen Aufzuchterfolge damit zu einem nicht unwesentlichen Teil in die Hände besagter Anbietern sowie diverser Paketdienste, eine einzige ausbleibende oder unvollständige Lieferung kann so die komplette Aufzucht gefährden. Zudem sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man bei der Aufzucht einer höheren Stückzahl, wie sie im Falle eines Zuchterfolges bei dieser Art numal gegeben ist, zwangsläufig auf Händler und Großhändler als Abnehmer für einen Großteil der Jungkröten angewiesen ist, wodurch der Erlös für eine Jungkröte im Alter von 2-4 Wochen den Preis einer Dose Heimchen in der Regel deutlich unterschreiten dürfte.
Empfehlen würde ich deshalb mindestens die Zucht von tropischen Springschwänzen, Weizenblattläusen, Erbsenblattläusen und Heimchen/Kurzflügelgrillen. Von Drosophila kann man sich dann auch einige Ansätze kaufen, um die eigenen Futtertierzuchten gelegentlich zu entlasten, und von den Buffalowürmern bekommt man zumindest die normale Größe über das Internet zu einem so günstigen Preis, dass sich eine eigene Zucht kaum lohnt. Bei den weißen Asseln rechnet sich ein Neuansatz kaum, diese wird man wohl nur dann verfüttern, wenn man eh eine Zucht dauerhaft am Laufen hat.
Es reichte, die Tiere einmal pro Tag (bevorzugt abends) mit einer ausreichenden Menge an Futtertieren zu versorgen, Fastentage, ob gewollt oder ungewollt, mussten aber unbedingt unterbleiben, da die Tiere in diesem Stadium kaum Reserven haben. Sobald die Tiere Drosophilas akzeptierten, bestäubte ich die Futtertiere vor jeder zweiten Fütterung mit einem handelsüblichen Vitamin- und Mineralstoffgemisch (z.B. Korvimin).
Beobachtet werden sollte bei den Fütterungen auch, ob die Tiere die angebotenen Futtertiere auch tatsächlich erbeuten. Ausgehungerte Babykröten hüpfen Drosophilas nämlich auch dann hinterher, wenn sie selbst noch zu klein sind, um diese erfolgreich erbeuten zu können. Aufgrund des unterschiedlich schnellen Wachstums sollte dabei auch kontrolliert werden, ob für alle in einem Behälter vorhandenen Größen das passende Futter in ausreichender Menge vorhanden ist. Gegebenfalls macht es Sinn, die Kröten von Zeit zu Zeit nach Größe zu sortieren, um gezielter füttern zu können.
Alle paar Tage ersetzte ich das dann in der Regel auch feucht gewordene Laub durch frisches, trockenes, da der Kot bevorzugt hier abgesetzt wird. Bei dieser Gelegenheit inspizierte ich den gesamten Behälter genauestens, um eventuell verstorbene Tiere zeitnah entfernen zu können. In deutlich größeren Abständen wurde dann auch der Austausch des Mooses notwendig.
Bei Reinigungsarbeiten war generell peinlichst genau darauf zu achten gewesen, dass keine Jungkröten mit weggeworfen wurden, da diese zwischen Laub und Moos auf den ersten Blick auch mal unerkannt blieben. Es machte Sinn, entferntes Laub und Moos in einer weiteren Box noch ein zweites Mal genau auf etwaig darin versteckte Tiere zu untersuchen.
4) Hygiene
Bei mir hat sich die Verwendung von Einweghandschuhen sehr bewährt, vor allem beim Saubermachen der Behälter und beim Umsetzen der Jungkröten, wobei dann bei jedem Behälter jeweils neue Handschuhe zum Einsatz kommen, um ein Übertragen von Keimen von Behälter zu Behälter zu vermeiden. Das hört sich vielleicht etwas seltsam an, da es sich bei den Jungkröten allesamt um Geschwister handelt, bei einer solchen Aufzucht von Amphibien besteht aber ständig die Gefahr, dass plötzlich irgendwo eine Seuche auftaucht, die dann den kompletten Bestand innerhalb kürzester Zeit dahinraffen kann, wenn entsprechende Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen unterblieben sind.
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Aufzucht – vom Landgänger zur Jungkröte
1) Vorbemerkung
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, den Kaulquappen in den verschiedenen Becken unterschiedliche Temperaturen anzubieten, in meinem Fall 23°C, 25°C, 27°C, 29°C und 31°C. Dadurch gingen nicht alle Quappen annähernd gleichzeitig an Land, sondern ich erhielt vom 14. Tag (gerechnet vom Zeitpunkt des Ablaichens) an alle paar Tage wieder einen Schwung Landgänger. Dies erleichterte die Aufzucht wesentlich, da ich so nicht allen Kröten gleichzeitig dasselbe Futter anbieten musste, sodass sich die verschiedenen laufenden Futtertierzuchten immer wieder von den Entnahmen erholen konnten.
2) Behälter und Einrichtung
Für die Landgänger verwendete ich dieselben Kunststoffboxen wie für die Quappen, nur dass ich hier die Öffnung mit einer Nylonstrumpfhose zunächst futtertierdicht verschloß und den Deckel dann so auflegte, dass ein Spalt offen blieb, der etwa 10% der Grundfläche der Box entspracht. Da bei mir der gesamte Raum entsprechend klimatisiert ist (tags 25-28°C, nachts 23-24°C), benötigen solche Behälter bei mir keine zusätzliche Heizung.
Selbstverständlich wurde in die Boxen für die Landgänger dann kein Wasser eingefüllt, sondern ich richtete sie mit einer 2-4cm dicken Schicht feuchtem Moos, über das ich trockenes Buchen- und Eichenlaub legte, entsprechend krötengerecht ein. Diese Einrichtung stellte sicher, dass die Tiere zwischen feuchten (auf und in dem Moos) sowie trockenen (zwischen und auf dem Laub) Aufenthaltsplätzen wählen konnten. Ein Badegefäß war anfangs nicht notwendig, da täglich gesprüht wurde, ja es hätte sogar die Gefahr des Ertrinkens in sich geborgen, sodass ich es erst bei Tieren ab ca. 1,5cm Körperlänge einbrachte.
Es hat sich bei mir sehr bewährt, das verwendete Moos und Laub selbst zu sammeln, anstatt auf relativ sterile Zoohandelsprodukte zurückzugreifen, da frisch gesammeltes Moos und Laub von einer Unzahl an Destruenten bewohnt wird, die dabei helfen, die Becken sauber zu halten und eine für die Amphibien insgesamt zuträgliche Umwelt zu schaffen. Das Risiko, sich damit einmal Parasiten einzuschleppen, schätze ich dagegen als extrem gering ein.
3) Pflege
Wie schon bei den Kaulquappen, lief auch die Pflege der Landgänger/Jungkröten im wesentlichen auf drei Punkte hinaus:
I) beobachten und kontrollieren
II) füttern
III) Behälter sauber halten
Zum Beobachten und Kontrollieren gehörte neben dem Überwachen des Allgemeinzustandes der Tiere auch die tägliche Neueinschätzung der adäquaten Futtertiergröße. Das war notwendig, da die Tiere einmal sehr unterschiedlich groß an Land gingen (Spannbreite von ca. 5mm bis ca. 10mm), zum anderen auch erstaunlich schnell wuchsen. Nach und nach mussten deshalb unterschiedliche Futtertierarten angeboten werden, angefangen von tropischen Springschwänzen über Weizenblattläuse, Micro-Heimchen/Erbsenblattläusen, kleinen und großen Drosophilas bis hin zu kleinen Heimchen und Buffalo-Würmern.
Hier eine Liste der von mir bei der Aufzucht der Jungkröten erfolgreich eingesetzten Futtertiere:
Trop. Springschwänze // für Kröten ab ca. 5mm // Jungtiere sehr klein, Zucht einfach
Weizenblattläuse // für Kröten ab ca. 5mm // Bewegen sich langsam. Zucht etwas anspruchsvoller, aber sehr ergiebig. Tägliche Ernte möglich.
Heimchen „micro“ // für Kröten ab ca. 6-7mm // Gemeint sind Schlüpflinge, diese sind im Handel kaum erhältlich, da schlecht lagerbar, deshalb werden leider oft größere Tiere als „Micros“ verkauft. Lösung: selber züchten! Sehr nahrhaft, macht sich im Wachstum sofort bemerkbar.
Kurzflügelgrillen „micro“ // für Kröten ab ca. 6-7mm // Manchmal statt Micro-Heimchen in der Packung, da besser lagerbar, trotzdem werden oft größere Tiere als „Micros“ verkauft. Achtung, extrem flüchtig!
Erbsenblattläuse // für Kröten ab ca. 6-10mm // Bewegen sich langsam. Zucht einfacher als bei Weizenblattläusen, ebenfalls relativ ergiebig. Ernte alle 2-3 Tage.
Drosophila melanogaster („klein“) // für Kröten ab ca. 7-8mm // Leichte Zucht, aber auch ergiebige Ansätze im Handel. Nährwert fraglich. Gut als Vektor für Vitamin- und Mineralstoffgemische.
Drosophila hydei („groß“) // für Kröten ab 8mm // Leichte Zucht, aber auch ergiebige Ansätze im Handel. Nährwert fraglich. Gut als Vektor für Vitamin- und Mineralstoffgemische.
Weiße Asseln // für Kröten ab ca. 10-12mm // Von Natur aus sehr kalkreich, da Krebstiere. Langsame Zucht. Gut als „Stand-by-Futter“
Buffalowürmer „micro“ oder normal // für Kröten ab ca. 6mm bzw. 18mm // Als „Micros“ leider selten im Handel, deshalb besser selber züchten. Sehr gute Akzeptanz, da langsam und länglich. In der normalen Größe in Schalen anbieten.
Heimchen „klein“ // für Kröten ab ca. 15mm // Sehr nahrhaft.
Wichtig dabei ist, dass man sich frühzeitig Gedanken über die spätere Versorgung der Jungkröten macht und die notwendigen Futtertierkulturen entsprechend rechtzeitig startet. Der allerspäteste Zeitpunkt hierfür dürfte dann gegeben sein, sobald abzusehen ist, dass der Laich sich entwickelt.
Natürlich kann man seine Jungkröten auch rein mit gekauften Futtertieren versorgen, v.a. im Internet bieten hierfür mittlerweile eine Reihe von Firmen relativ günstig eine Vielzahl unterschiedlicher Futtertiere an. Allerdings legt man seinen Aufzuchterfolge damit zu einem nicht unwesentlichen Teil in die Hände besagter Anbietern sowie diverser Paketdienste, eine einzige ausbleibende oder unvollständige Lieferung kann so die komplette Aufzucht gefährden. Zudem sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man bei der Aufzucht einer höheren Stückzahl, wie sie im Falle eines Zuchterfolges bei dieser Art numal gegeben ist, zwangsläufig auf Händler und Großhändler als Abnehmer für einen Großteil der Jungkröten angewiesen ist, wodurch der Erlös für eine Jungkröte im Alter von 2-4 Wochen den Preis einer Dose Heimchen in der Regel deutlich unterschreiten dürfte.
Empfehlen würde ich deshalb mindestens die Zucht von tropischen Springschwänzen, Weizenblattläusen, Erbsenblattläusen und Heimchen/Kurzflügelgrillen. Von Drosophila kann man sich dann auch einige Ansätze kaufen, um die eigenen Futtertierzuchten gelegentlich zu entlasten, und von den Buffalowürmern bekommt man zumindest die normale Größe über das Internet zu einem so günstigen Preis, dass sich eine eigene Zucht kaum lohnt. Bei den weißen Asseln rechnet sich ein Neuansatz kaum, diese wird man wohl nur dann verfüttern, wenn man eh eine Zucht dauerhaft am Laufen hat.
Es reichte, die Tiere einmal pro Tag (bevorzugt abends) mit einer ausreichenden Menge an Futtertieren zu versorgen, Fastentage, ob gewollt oder ungewollt, mussten aber unbedingt unterbleiben, da die Tiere in diesem Stadium kaum Reserven haben. Sobald die Tiere Drosophilas akzeptierten, bestäubte ich die Futtertiere vor jeder zweiten Fütterung mit einem handelsüblichen Vitamin- und Mineralstoffgemisch (z.B. Korvimin).
Beobachtet werden sollte bei den Fütterungen auch, ob die Tiere die angebotenen Futtertiere auch tatsächlich erbeuten. Ausgehungerte Babykröten hüpfen Drosophilas nämlich auch dann hinterher, wenn sie selbst noch zu klein sind, um diese erfolgreich erbeuten zu können. Aufgrund des unterschiedlich schnellen Wachstums sollte dabei auch kontrolliert werden, ob für alle in einem Behälter vorhandenen Größen das passende Futter in ausreichender Menge vorhanden ist. Gegebenfalls macht es Sinn, die Kröten von Zeit zu Zeit nach Größe zu sortieren, um gezielter füttern zu können.
Alle paar Tage ersetzte ich das dann in der Regel auch feucht gewordene Laub durch frisches, trockenes, da der Kot bevorzugt hier abgesetzt wird. Bei dieser Gelegenheit inspizierte ich den gesamten Behälter genauestens, um eventuell verstorbene Tiere zeitnah entfernen zu können. In deutlich größeren Abständen wurde dann auch der Austausch des Mooses notwendig.
Bei Reinigungsarbeiten war generell peinlichst genau darauf zu achten gewesen, dass keine Jungkröten mit weggeworfen wurden, da diese zwischen Laub und Moos auf den ersten Blick auch mal unerkannt blieben. Es machte Sinn, entferntes Laub und Moos in einer weiteren Box noch ein zweites Mal genau auf etwaig darin versteckte Tiere zu untersuchen.
4) Hygiene
Bei mir hat sich die Verwendung von Einweghandschuhen sehr bewährt, vor allem beim Saubermachen der Behälter und beim Umsetzen der Jungkröten, wobei dann bei jedem Behälter jeweils neue Handschuhe zum Einsatz kommen, um ein Übertragen von Keimen von Behälter zu Behälter zu vermeiden. Das hört sich vielleicht etwas seltsam an, da es sich bei den Jungkröten allesamt um Geschwister handelt, bei einer solchen Aufzucht von Amphibien besteht aber ständig die Gefahr, dass plötzlich irgendwo eine Seuche auftaucht, die dann den kompletten Bestand innerhalb kürzester Zeit dahinraffen kann, wenn entsprechende Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen unterblieben sind.
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